"Neue Wege" zu finden setzte sich der Künstler FLORIAN KÖHLER zum Ziel als er sich im Mai 2014 zu einer 1.250 km langen Fußreise von Innsbruck nach Rom aufmachte.
Das Ergebnis dieses 54-tägigen Marsches auf alten europäischen Kulturwegen sind mehr als 240 kleinere Zeichnungen auf zumeist Papier, in denen die Erlebnisse des Weges auf eindringliche Weise festgehalten wurden. Der Weg selbst wurde in diesem ersten Projektteil zum Taktgeber der künstlerischen Umsetzung, bestimmte durch Wetter und Verlauf sowohl bei Themen als auch in der Ausführung.
Nach der Ankunft in Rom Ende Juni 2014 nahm Florian Köhler das "unterwegs" entstandene Material als Ausgangspunkt um einen Werkzyklus in Malerei zu schaffen. Die das Projekt abschließenden Ausstellungen führten den Künstler zunächst in das geschichtsträchtige Ambiente des Campo Santo Teutonico im Vatikan und danach wieder nach Innsbruck und somit zum Startpunkt der Fußreise:
Das spannende Ergebnis dieses Projekts ist ein sehr persönliches Tagebuch in Form von Zeichnung und Malerei: Der zwischen der Schönheit und der Anstrengung des Weges hin und hergerissene Wanderer wird in den Bildern zum Spielball von Natur und Wetter, seinen persönlichen Konflikten und Gefühlen, und den Prüfungen, die der Weg dem Pilger auferlegt - eine Gratwanderung eben, über deren Ausgang sich der Betrachter am besten selbst ein Bild machen sollte.
Dazu meint der Künstler:
"Das Thema des Wanderns und Pilgerns hat viele Facetten, wobei mich vor allem der Gegensatz zwischen der regulierten Welt des Alltags und dem unbeschwerten In-die-Welt-hinaus-Ziehen von jeher am
meisten faszinierte. Die Dinge werden im Wandern anders wahrgenommen, erhalten neue Werte, die Hektik weicht einer gemächlichen Gelassenheit, die uns neue Perspektiven verschafft und uns vor
allem fremde Länder, deren Sitten und Landschaft mit anderen Augensehen lässt. Es ist mir ein Anliegen, diese Werte durch meine Kunst zu vermitteln und damit den Horizont des heutzutage in der
Gesellschaft eingeschlossenen Menschen zu erweitern".